Nachzucht von Potamotrygon henlei
Mein
Aquarium:
Mein
Aquarium hat die Ausmaße 230cm x 130cm x 100cm (ca 3000 Liter) und wird mit
einem Schnell- und einem Langsamfilter betrieben.
Zusätzlich
wird ein Eheim 2217 Filtertopf betrieben, der mittels T-Stück und einem
zwischengelagerten Absperrhahn (zur Regulierung der Zuflussmenge zum
Langsamfilter) den Langsamfilter
speist.
Der
Wasserwechsel erfolgt automatisch über einen mit dem Kanal verbundenen
Überlauf, wobei zweimal täglich für sieben Minuten Frischwasser zuläuft
(gesteuert über einen Gardena Bewässerungsautomaten).
Vierkammerfilter; gelber Schlauch ist der Frischwasserzulauf direkt in die Klarwasserkammer; rechts in der Schmutzwasserkammer ist der Überlauf integriert; als Filtersubstrat wird blauer Filterschwamm und Perlonwatte verwendet
Langsamfilter, der mittels Eheim Filter gespeist wird; Zuflussmenge bzw Durchflussmenge wird mittels Absperrhahn geregelt; Filtersubstrat – blauer Filterschwamm, Perlonwatte und hochporöses Keramikmaterial
Einrichtung:
Zwei
große Wurzeln und Schiefergestein.
An
den beiden Wurzeln hat sich mit der Zeit eine Art Javamoos gebildet, welches
von mir je nach Bedarf gekürzt wird.
Um
den Tieren möglichst viel Freiraum am Boden zu belassen, habe ich auf weitere
Einrichtungsgegenstände verzichtet.
Wasserwerte:
Temperatur:
27 Grad
Nitrat: 40 mg/l Nitrat
Nitrit: nicht messbar
pH-Wert: ca 7,2
GH: 14
Besatz:
3 Potamotrygon henlei (ein männliches und zwei weibliche Tiere)
1 Perlenrochenmännchen
1 L 25
2 weiße Gabelbärte
rechts henlei-Männchen, im Hintergrund Perlenrochenmännchen (ca 26cm) und die beiden henlei-Weibchen; aus Platzgründen beabsichtige ich jedoch, den Perlenrochen zu verkaufen
Arowanas - im Hintergrund das größere Tier mit ca 75 cm. Im Vordergrund das kleinere Tier mit ca 70 cm
Fütterung:
Die
Hauptfütterung erfolgt einmal täglich in den Abendstunden. An manchen Tagen
werden die Tiere zusätzlich am Vormittag mit roten Mückenlarven oder mit
Enchyträen gefüttert.
Diese
zusätzliche Fütterung betrachte ich eher als „Beschäftigungs-therapie“ für die
Tiere, da sie doch sehr lange damit beschäftigt sind, das Aquarium nach den
kleinen Larven bzw Würmchen zu durchsuchen.
Als
Hauptfutter werden Muscheln, Schrimps, ganze Garnelen, Mehlwürmer, Tauwürmer,
Schnecken und selbstgemachtes Gelatinefutter verfüttert, wobei Letzteres drei
bis viermal die Woche verabreicht wird.
Bei
der verabreichten bzw aufgenommenen Futtermenge ist auffällig, dass die
henlei-Weibchen während der Schwangerschaft im Vergleich zum männlichen Tier mindestens
das Doppelte zu sich nehmen.
Die
Arowanas waren während ihrer Wachstumsphase in den ersten 2 ½ Jahren wahre
Mülltonnen, die jegliches Futter gierigst zu sich nahmen. In dieser Zeit
entwickelte sich jede Fütterung der Arowanas
zu einem wahren Abenteuer, bei dem man bei unvorsichtigem Hantieren
entweder gebissen werden konnte oder zumindest ziemlich nass werden konnte.
Mittlerweile
haben die beiden Arowanas eine Länge von 70 bzw 75 cm und haben ihr Wachstum
Gott sei Dank eingestellt, weshalb sie bei der Nahrungsaufnahme bereits seit
einiger Zeit anspruchslose Pfleglinge geworden sind, die jedoch bei der
Aufnahme der Futterart zu wahren Selektieren geworden sind. Ihr bevorzugtes
Futter sind jetzt Muscheln und Tauwürmer.
Bei
der Eingewöhnung der Rochen verwendete ich damals zunächst nur kleinere
Kompostwürmer und Mückenlarven, da diese beiden Futtersorten erfahrungsgemäß
doch einen gewissen Reiz auf Fische ausüben. Beim männlichen Tier hatte ich
zunächst doch einige Probleme mit der Futteraufnahme, da er diese für fast zwei
Wochen verweigerte. Nachdem ich die Temperatur etwas erhöht hatte, begann
schließlich auch dieses Tier zu fressen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch
einen weiblichen motoro-Rochen, den ich jedoch später verkaufte.
Nachdem
die Tiere eingewöhnt waren, nahmen sie auch anderes Futter gierig auf. Dabei
war ich immer bemüht, möglichst abwechslungsreich zu füttern.
Das
männliche Tier (geb 12.10.2000) wuchs von 13cm auf mittlerweile 36cm
Durchmesser, das größere Weibchen (geb 07.07.2001) von 15cm auf 40cm und das
kleinere Weibchen von 15cm auf ebenfalls 36cm heran – alle drei Nachzucht
Duscher
Nachzucht:
Die
ersten Paarungsversuche konnte ich im Sommer 2003 beobachten, welche dann im
Spätherbst 2003 derart heftig vom Männchen fortgesetzt wurden, sodass ich
aufgrund der Verletzungen beim größeren Weibchen ernsthafte Überlegungen
angestellt hatte, das Männchen vorübergehend aus dem Becken zu nehmen.
Beim
kleineren Weibchen verliefen die Paarungsversuche zwar auch nicht ganz
verletzungsfrei, jedoch bei weitem nicht so heftig.
Schließlich
beruhigte sich die ganze Situation wieder und ich begann die beiden weiblichen
Tiere genau zu beobachten, ob vielleicht Bewegungen möglicher „Babys“ sichtbar
sein könnten.
Am
22. Dezember 2003 konnte ich endlich beim größeren Weibchen eindeutige
Bewegungen von Jungtieren im Mutterleib feststellen.
Nach
endlosen Wochen der Warterei und Beobachtung konnte ich am 21. Februar 2004
einen männlichen Nachzuchtrochen im Becken entdecken. Er sah gesund aus, hatte
11cm Durchmesser und es waren große Punkte aus seiner noch sehr hellen Färbung
sichtbar. Sofort begann ich rote und schwarze Mückenlarven zuzufüttern, welche
er dann am übernächsten Tag zu sich nahm. Ebenso war auf der Unterseite noch
ein winziger Dottersack zu sehen.
Sechs
Tage später war dann der zweite Nachzuchtrochen geboren. Es war ein weibliches
Stück mit 10cm Durchmesser. Auch dieses Nachzuchttier begann nach kurzer Zeit
Mückenlarven zu fressen.
Die
Alttiere machten überhaupt keine Anstalten, sich in irgendeiner Weise aggressiv
gegen die Jungtiere zu verhalten. Am 10. Tag jedoch war bei beiden Jungrochen
der Schwanz im hinteren Drittel „abgeknickt“. Da die Blutgefäße dabei
offensichtlich verletzt wurden und dadurch die Durchblutung gestört war, ist
das hintere Ende nach einiger Zeit abgestorben. Nachdem ich die Tiere separiert
hatte, begannen sie nach kurzer Zeit wieder zu fressen.
Die
beiden Jungrochen habe ich an Bekannte abgegeben, wo sie sich prächtig
entwickeln. Mittlerweile haben sie bereits einen Durchmesser von 19 bzw 20cm.
Am
Tag vor der jeweiligen Geburt konnte ich in beiden Fällen feststellen, dass das
Männchen den Weibchen intensiv nachstellte. Ich hatte den Eindruck, je näher
die Geburt heranrückte, desto intensiver wurden die Bemühungen und
Nachstellversuche des Männchens. So war es mir möglich bei der zweiten Geburt,
die Geburtsnacht „vorauszusagen“.
Nach
der Geburt haben sich beide Weibchen auffallend „silbrig“ verfärbt. Am zweiten
Tag haben sie sich äußerst ruhig verhalten und den hinteren Bereich ihres
Körpers mit Hilfe der beiden Bauchflossen nach oben gehoben. Bei einem Tier
konnte ich dabei beobachten, dass es versucht hatte, eine weiße schleimige
Masse herauszudrücken.
Von
der Konsistenz her handelte es sich dabei um jene Masse (weiße Klumpen), die
von vielen Aquarianern als „Restsperma“ in Form von weißen Klumpen bezeichnet wird.
Es
ist für mich jedoch zweifelhaft, dass ein männlicher Rochen in dieser Größe
derart viel Sperma an ein Weibchen abgeben kann, dass dies in Form von derart
großen Klumpen sichtbar ist.
Ich
vermute, dass es sich dabei eher um eine Art Nachgeburt handelt. Aber
vielleicht werden zukünftige empirische Untersuchungen ein eindeutiges Ergebnis
bringen.
Nach
der Geburt meiner ersten Nachzuchtrochen konnte ich bereits wieder die
typischen Verletzungen an den Flossenrändern der Weibchen feststellen und ich
konnte daher davon ausgehen, dass es wieder zu einer Begattung gekommen war.
Und
tatsächlich konnte ich bereits nach sechs Wochen ganz leichte Bewegungen in
Form von Zuckungen feststellen.
Da
ich dieses Mal beim größeren Weibchen links und rechts der Schwanzwurzel
Bewegungen feststellen konnte, ging ich davon aus, dass es diesmal mehr wie ein
Jungrochen sein musste. Außerdem war der Rücken dieses Mal doch deutlich dicker
als bei der ersten Schwangerschaft.
Beim
kleineren Weibchen konnte ich nur auf einer Seite Bewegungen feststellen.
Schließlich
war es beim größeren Weibchen nach 133 Tagen Tragezeit so weit. Am 02. Juli
2004 waren zwei Nachzuchtrochen geboren (ein männliches – 13cm und ein
weibliches Tier – 11cm).
Fünf
Tage später nach einer Tragezeit von 132 Tagen bekam das kleinere Weibchen
männlichen Nachwuchs (12cm).
Dieses
Mal habe ich die Jungrochen nach drei Tagen aus dem Becken genommen und in ein
700 Liter Becken separiert. Derzeit sind sie noch sehr schreckhaft und sind die
meiste Zeit über im Sand vergraben. Die Nahrungsaufnahme ist momentan auch noch
nicht so, wie es sein sollte, aber ich denke mit etwas Geduld und Ausdauer wird
sich diese bald einstellen.
Zu
meiner Freude habe ich feststellen können, dass es bereits wieder zu einer
Begattung gekommen sein dürfte. In ca 4 ½ Monaten werde ich es genauer wissen.
Weitere
Bilder meiner Tiere:
Perlenrochenmännchen – noch nicht geschlechtsreif
Das größere meiner beiden Weibchen - obwohl es um neun Monate jünger ist als das Männchen, hat es dieses bereits an Größe überholt. Derzeit hat es einen Durchmesser von ca 40cm.
Das kleinere Weibchen ist um ganze 13 Monate jünger als das Männchen und ist jetzt mit diesem gleich groß – ca 36cm
Das größere Weibchen mit ihrem Nachwuchs; am oberen und unteren Flossenrand sind die Verletzungen deutlich sichtbar, teilweise fehlen - wie am oberen Rand sichtbar - Flossenstücke
Auf diesem Bild sind beide Nachzuchttiere sichtbar; links unten im Bild das Maul des L 25; wenn die Jungrochen in sein Territorium eindrangen, machte er sich gegen sie bemerkbar und verjagte sie, ohne ihnen jedoch in irgendeiner Art und Weise nachzustellen.
Das henlei-Männchen – im Bild unten das kleinere Weibchen
L 25 bei der Futteraufnahme nachdem Enchyträen verabreicht wurden; L 25 ist zur Fütterungszeit gut sichtbar